Ich war auf der Suche nach Austernseitlingen, aber ich habe diese leuchtende Pracht gefunden: den Orangeseitling (Phyllotopsis nidulans). Ein Pilz, der nicht gerade häufig anzutreffen sei.

Nein, Orangeseitlinge gehören nicht zu den Vitalpilzen. Schade, aber ich habe mich trotzdem sehr gefreut, sie entdeckt zu haben. Was für ein tolles leuchtendes Orange im Winterwald!
Fruchtkörper
Der Orangeseitling bildet seine Fruchtkörper schwerpunktmäßig in den Wintermonaten, allgemein bildet er sie vom Spätherbst bis in den Frühling.
Dass dieser auf Holz wachsende Pilz zu den Seitlingen gehört, ist daran zu erkennen, dass er seitlich aus dem Substrat wächst. Die muschelförmigen Fruchtkörper haben nahezu keinen sichtbaren Stiel und wachsen direkt aus dem Holz heraus. Sie erreichen einen Durchmesser von etwa 4 bis 10 cm.
Die Oberseite des Hutes ist orange-gelblich, filzig-samtig. Die Farbe verblasst bei Trockenheit und wird im Alter weißlich. Der Hutrand ist lange eingerollt, später fast aufgefächert.
Lamellen
Auch die Lamellen sind orange und bis zur Anwuchsstelle herablaufend. Sie sind untermischt, d.h. sie haben Zwischenlamellen und sie stehen gedrängt nebeneinander. Gabelungen fehlen. Die Sporenpulverfarbe ist rosa.
Geruch
Dem Orangeseitling wird nachgesagt, dass er nach faulem Kohl riechen soll, unangenehm süßlich und muffig. Bestätigen kann ich einen muffigen, dumpfen Geruch.
Speisewert
Er gehört zu den ungenießbaren Pilzen. Und das macht mir gar nichts, denn ich freue mich einfach darüber, wie schön er ist.
Vorkommen
Der Orangeseitling ist ein Folgezersetzer, der im Holz Weißfäule auslöst.
Er wächst bevorzugt an Stümpfen und Stämmen von totem Laub- und Nadelholz.
Veranstaltungstipp:
Bei meinen PilzCoach-Führungen zeige ich, wie wichtig die Folgezersetzer (Saprobionten) in der Natur sind.
Der nächste Termin ist am 05.10.2025. Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie hier.
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