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September 2023 - Holunderbeeren

Holunderbeeren für die Gesundheit


Dass ich eine besondere Beziehung zum Holunder habe, ist bestimmt schon bekannt, zumal ich meinen Kräuterladen "Hollerblüte" genannt habe. Aber auch die Früchte des schwarzen Holunder, die Hollerbeeren, weiß ich sehr zu schätzen.


schwarze Holunderbeeren
Beeren des schwarzen Holunders (Sambucus nigra)

Wertvolle Inhaltsstoffe:

Aus gesundheitlicher Sicht sind die Früchte vor allem wegen des hohen Gehaltes an Anthocyanen von besonderer Wichtigkeit, denn diese wirken antioxidativ und stärken somit das lmmunsystem. Außerdem enthalten Holunderbeeren die Vitamine B1, B2 und C sowie Gerbstoffe, Fruchtsäuren, Mineralien, Flavonoide, Betacarotin und Folsäure.


Wofür kann ich die Holunderbeeren verwenden:

zur Stärkung der Nerven, als Immunschutz, in der Erkältungszeit, bei Allergien, zur Krebsprophylaxe und auch begleitend in der Krebstherapie haben sich Holunderbeeren als Tee oder Saft  gut bewährt.

Sie sind auch bei Neuralgien und Ischias hilfreich. 


Holunderbeerentee

Teezubereitung:

2 Esslöffel getrocknete Holunderbeeren mit 300 ml kaltem Wasser ansetzen und zum Kochen bringen, ca. 3 Minuten lang kochen und 10 Minuten ziehen lassen, abgießen und heiß trinken.


Wichtig: 

Holunderbeeren sollten nicht roh verzehrt werden, da sie das Blausäureglykosid Sambunigrin enthalten, das Übelkeit und Brechreiz verursacht. Durch Hitzeeinwirkung wird es unschädlich gemacht.

Die in den Beeren enthaltenen Gerbstoffe und Anthocyane bewirken, dass die Vitamine, insbesondere das Vitamin C, während des Erhitzens nur zu einem geringen Umfang zerstört werden.


Hinweis:

Ganz schwarze, vollreife Früchte haben den besten Geschmack und auch mehr Inhaltsstoffe.


Holunderbeerenernte:

Zum Ernten der Früchte empfiehlt es sich ganze "Dolden" mit einer Gartenschere abzuschneiden.

Genau genommen sind es keine Dolden sondern nur Scheindolden. Es handelt sich botanisch um Schirmrispen, da die Fruchtstände unregelmäßig verzweigt sind.

Erst später werden die einzelnen Beeren abgepflückt.


Da der dunkel-violette Saft leicht Flecken auf der Kleidung verursacht, ist es sinnvoll, bei der Verarbeitung "Ausgedientes" oder zumindest eine Schürze zu tragen.


Holunderbeeren trocknen:

Nur die vollständig schwarzen Früchte sorgfältig von den Schirmrispen abpflücken. Bei Bedarf anschließend in einem Sieb vorsichtig waschen und gut abtropfen lassen.

Die Beeren auf ein Backblech geben und bei etwa 100° Grad Umluft trocknen. Dabei bleibt die Backofentür einen Spalt offen, indem man einen Kochlöffel einklemmt. Es dauert mehrere Stunden bis die Beeren vollständig getrocknet sind. Sie müssen richtig „rascheltrocken“ sein. Die Aufbewahrung erfolgt am besten in einem Schraubglas.


Der Holunderbeerenvorrat kann für Tee, Kuchen oder Müsli verwendet werden.


Holunderbeerensaft herstellen:

Praktisch ist das Entsaften der Früchte in einem Dampfentsafter.

Ohne diesen kann man wie folgt verfahren:

1 kg Holunderbeeren (ohne Stiele!) in einen Topf geben und bis zur Oberkante der Früchte mit Wasser auffüllen. Einige Minuten kochen lassen, bis sie zerplatzt sind. Dann die gekochten Beeren durch eine Flotte Lotte drehen und den Saft sowie das Fruchtmark in einem Messbehälter auffangen (Kerne im Kompost entsorgen).

50 ml Zitronensaft dazu gießen.


Für einen lieblicheren Geschmack und eine längere Haltbarkeit gibt man pro Liter Saft und Fruchtmark 100 g Rohrohrzucker hinzu.


Alles gut vermischen und in einem Topf nochmals bis zum Siedepunkt erhitzen. Den Saft heiß in Flaschen abfüllen. Wichtig ist, dass diese zuvor gründlich gesäubert und am besten bei 200 Grad im Backofen sterilisiert wurden. Die Flaschen nach dem Befüllen sofort verschließen, abkühlen lassen und beschriften.


Die Haltbarkeit beträgt mindestens ein Jahr.


Zucker ersetzen oder vermeiden:

Statt Zucker können auch die gleiche Menge Xylit (Birkenzucker) oder etwa 200 g Honig (mein Favorit) verwendet werden, allerdings verringert sich dadurch die Haltbarkeit. Wer es nicht süß, dafür aber sauer mag, der verzichtet auf Süßungsmittel und nimmt mehr Zitronensaft, je nach Geschmack.  


Verwechslungsgefahr mit dem Attich

Der Attich (Sambucus ebulus) ist eine Staude, weshalb er auch oft Staudenholunder genannt wird, und wächst jedes Jahr aufs Neue ohne zu verholzen etwa 100 bis 130 cm hoch.


Blätter, Blüte, Geruch und schwarze Beeren (die in scheinbarer Dolde stehen) sind dem Schwarzen Holunder sehr ähnlich!


Eindeutige Unterschiede zum Schwarzen Holunder:

  • Die einjährigen Triebe des Attichs wachsen senkrecht aufwärts strebend, sind nicht verholzt und nicht verzweigt.

  • Schwarzer Holunder: - wächst meist als mehrstämmiger Strauch oder kleiner Baum, der Höhen von 3 bis 7 Metern erreicht - breitbuschiger und lockerer Wuchs, typisch sind die im Bogen überhängenden Zweige bei älteren Pflanzen - Äste und auch das ältere Holz sind innen hohl und mit weißem Mark gefüllt. - Altes Holz hat eine auffallend korkige, tief gefurchte Borke.

  • Die Blüten des Attichs und später auch die Fruchtstände, stehen mit den schwarzen, dunkelvioletten Beeren senkrecht nach oben gerichtet. Die Blüten haben purpurrote Staubbeutel.

  • Schwarzer Holunder: - Die Früchte wachsen vornüber hängend. - Die Blüten haben gelbe Staubbeutel.

  • Die Stängel des Fruchtstandes sind beim Attich violett.

  • Schwarzer Holunder: Die Grundfarbe des Stängels ist grün, manchmal rötlich angelaufen.


Haftungsausschluss:

Alle Informationen und Angaben in Wort und Schrift erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Sie beruhen auf meinen persönlichen Erfahrungen und gründen auf dem Erfahrungsschatz der überlieferten Volksmedizin und wurden der einschlägigen Fachliteratur entnommen. Sie stellen keine Anleitung zur Selbst-Diagnose und Selbst-Behandlung dar und sollten nicht als therapeutische Hinweise verstanden werden. Bei Erkrankungen ist daher stets ein Arzt oder Heilpraktiker aufzusuchen. Es wird keine Haftung für Forderungen jeder Art übernommen, die mit den gemachten Angaben in Zusammenhang gebracht werden.

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