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Tzatziki mit Knoblauchsrauke und Beinwell

  • Erika Dittmeier-Ditzel
  • 19. Apr.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 24. Apr.

Den Beinwell kulinarisch genießen

Weil in diesem Jahr der Beinwell in der Ausbildung zur Kräuterfrau / zum Kräuterkundigen die Jahrespflanze ist, darf natürlich ein Frühlingsrezept mit jungen Beinwellblättern und der jungen Wurzel nicht fehlen.


In diesem wilden, veganen Tzatziki ergänzen sich Knoblauchsrauke und Beinwell ganz hervorragend.
In diesem wilden, veganen Tzatziki ergänzen sich Knoblauchsrauke und Beinwell ganz hervorragend.

Beim Beinwell geht es um das richtige Mass

Übrigens - man darf durchaus den Beinwell hin und wieder als wilde, eiweiß-, vitamin- und mineralstoffreiche Zutat in Speisen genießen. Wichtig ist es, auf seine innere Stimme zu hören. Wer in Sorge ist und dem Beinwell wegen der (in geringem Umfang) enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide* nicht traut, der sollte vom Verzehr lieber Abstand nehmen.


Allerdings zählte die als Knochenheiler bekannte Pflanze früher sogar zur den besten Wildgemüsen. Die jungen Blätter im Frühjahr haben ein feines Gurkenaroma.


Ich trage Gartenhandschuhe beim Sammeln, denn der Beinwell gehört schließlich zur Pflanzenfamilien der Raublattgewächse und mich pieksen sonst die Blätter mit ihrer rauen, borstigen Behaarung. Ich verwende die Blätter, die in mittlerer Höhe der Stängel wachsen und zwar jetzt im Frühjahr bis zur ersten Blüte.


Nach dem Waschen sind die rauen Blätter für mich kein Problem mehr. Man kann sie auch vor dem Verzehr mit einem Nudelholz bearbeiten.


Ein tolles Rezept mit den Aromen von Knoblauchsrauke und Beinwell

Für dieses Tzatziki-Rezept nehme ich statt Knoblauch das wilde Grün der Knoblauchsrauke. Ihre knoblauch-aromatischen Blättchen passen geschmacklich ganz hervorragend zum Beinwell.


Zutaten

1 Salatgurke gerieben

400 g Cashew- oder Kokosjoghurt

3 EL Knoblauchsraukeblättchen

1 EL Olivenöl

1 EL Zitronensaft

2 EL Beinwellblätter, sehr fein gehackt

Salz und Pfeffer je nach Geschmack

2 EL sehr fein geschnittene Knoblauchsraukeblättchen zum Überstreuen

2 EL feingeschnittene Beinwellwurzel als essbare Deko


Bei mir sind grundsätzlich alle Zutaten aus Bio-Anbau oder Ur-Bio (wild, aus Garten, Wald oder Wiese).

 

Zubereitung:

Die ungeschälte Gurke reiben, gut salzen und etwa 5-10 Minuten zur Seite stellen. Dann die Gurkenflüssigkeit durch ein feinmaschiges Sieb abgießen und die Gurke gut ausdrücken. Die ausgedrückte Gurke in eine Schüssel geben. Joghurt mit Knoblauchs-rauke in einem kleinen Blender mixen und dazugeben. Olivenöl, Zitronensaft, Beinwellblätter hinzufügen, mit Salz und Pfeffer würzen und gut miteinander vermischen. Das Tzatziki in eine Schüssel geben und mit den sehr fein geschnittenen Knoblauchsraukeblättchen überstreuen.

 

Hinweis: 

Ich liebe Kokosjoghurt, auch in diesem Dip, der überhaupt nicht nach Kokos schmeckt, sondern lecker nach Tzatziki, pikant und erfrischend!


Guten Appetit!


Rezept-Download


*Pyrrolizidinalkaloide

Pyrrolizidinalkaloide (PA) gehören vermutlich zu den Pflanzeninhaltsstoffen, die am meisten umstritten sind, da sie die Leber schädigen können.


Meine geschätzte Kräuterfreundin Regine Ebert hat ein großartiges Buch über den Beinwell geschrieben, in dem sie umfangreiches Wissen über diese Pflanze vermittelt.

Regine hat sich ausführlich mit den Studien zum Thema Pyrrolizidinalkaloide auseinandergesetzt. In ihrem Buch sind alte überlieferte, in der Praxis bewährte und auch kulinarische Rezepte zu finden.


Sie schreibt:

"Wenn man die Artikel und Studien genau durchforstet, ist es fast unmöglich, einen Fall zu finden, in dem sich eine Schädigung zweifelsfrei auf den Beinwell zurückführen lässt."


"Letztendlich kann man sagen, dass die Richtwerte für das kanzerogene Potenzial des Beinwells von deutlich giftigeren Pflanzen und aus Tierversuchen mit isolierten Wirkstoffen oder absurd hohen Futtermengen abgeleitet wurden. Damit handelt es sich um theoretisch formulierte Risiken."


"Dass es noch viele offene Fragen und auch Kritik an manchen Veröffentlichungen gibt, bedeutet nicht, dass Erkenntnisse der Wissenschaft ignoriert werden können. Beinwell enthält nun einmal PA, die bei massiver Überdosierung und bei Missbrauch, vor allem in Kombination mit anderen PA-haltigen Pflanzen, Schaden anrichten können."


Buchtipp: Beinwell - Knochenheiler aus der Pflanzenwelt.

Anwendung in Heilkunde, Küche, Kosmetik und Garten.

Regine Ebert, AT Verlag; 1. Edition (7. Februar 2022), 

ISBN: 978-3-03902-140-6

Sie können das Buch bestellen unter: info(at)regine-ebert.de


Ausbildung Kräuterfrau / Kräuterkundiger

In meiner Ausbildung zur Kräuterfrau / zum Kräuterkundigen haben Sie die Gelegenheit eine Pflanze im Jahresverlauf intensiv kennenzulernen, zu nutzen, zu spüren und zu erforschen - ganz im Sinne der traditionellen 9-Jahres-Kräuterkunde-Ausbildung.


In diesem Jahr können Sie in der Kräuterfrauen-/Kräuterkundigen-Ausbildung den Beinwell zum Pflanzenverbündeten gewinnen. Übers ganze Jahre hinweg gibt es so viel rund um den Beinwell zu entdecken!


Beinwell vielfältig verarbeiten

Wir lassen uns auf das Pflanzenwesen ein, graben und sammeln achtsam. Wir stellen viele wohltuende und heilsame Zubereitungen mit Beinwell her und werden seine Inhaltsstoffe (u.a. die Pyrrolizidinalkaloide) genau kennenlernen. Mit dem Hydrolati werden wir das sogenannte Wallwurzwasser destillieren, von dem in alten Kräuterbüchern berichtet wird, es habe abschwellende, entzündungshemmende und schmerzreduzierende Wirkungen auf Gelenke und Knochen. Und auch kulinarische, gesunde Köstlichkeiten lassen sich mit dem Beinwell herstellen.


Jedes Ausbildungsjahr mit seiner Jahrespflanze ist spannend und es ist tief bewegend mit den Pflanzen so intensiv in Kontakt zu gehen und dadurch neue Pflanzenverbündete zu bekommen.


Haftungsausschluss

Alle Informationen und Angaben in Wort und Schrift erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Sie beruhen auf meinen persönlichen Erfahrungen und gründen auf dem Erfahrungsschatz der überlieferten Volksmedizin und wurden der einschlägigen Fachliteratur entnommen. Sie stellen keine Anleitung zur Selbst-Diagnose und Selbst-Behandlung dar und sollten nicht als therapeutische Hinweise verstanden werden. Bei Erkrankungen ist daher stets ein Arzt oder Heilpraktiker aufzusuchen. Es wird keine Haftung für Forderungen jeder Art übernommen, die mit den gemachten Angaben in Zusammenhang gebracht werden.


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