Standort:
auf feucht-kühlen Böden, in Gärten, Hecken, an Zäunen, Mauern, auf Wiesen, Brachland, an Weg- und Waldrändern.
Wuchs, Aussehen:
Gundelrebe oder Erdefeu wird er auch genannt, denn der immergrüne Gundermann (Glechoma hederacea) rankt gerne am Boden entlang und hat eine Wuchshöhe von etwa 15 – 20 cm. Die vierkantigen Triebe bilden abschnittsweise nach unten Wurzeln und nach oben Blätter. Aufgrund seiner kriechenden Ausläufer ist er ein guter Bodendecker. Seine kleinen, grünen, nierenförmigen Blättchen werden maximal 5 cm groß und sind am Rand gekerbt. Beim Zerreiben haben sie einen sehr herb-aromatischen, würzigen Duft, der bisweilen als minzig empfunden wird. Mit seinen grünen Blättern und im Grünen rankend, hat der Gundermann für Viele eine unscheinbare Erscheinung - wenn nicht gerade blüht!
Im April, Mai - zur Blütezeit - richtet sich der Gundermann nämlich auf und zeigt stolz seine leuchtenden, blau-violetten Lippenblüten, die aus den Blattachseln wachsen.
Er gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler (Lamiaceae) und seine Blüten bestehen aus einer Ober- und Unterlippe. Mit seiner blauen Blütenpracht ist das Gundermännchen dann auch in den Hecken gut sichtbar und macht zu Recht deutlich auf sich aufmerksam, denn er hat es in sich!
Inhaltsstoffe:
Bitterstoffe, Gerbstoffe, ätherische Öle (u.a. Menthon), Mineralstoffe (besonders Kalium), Vitamine (viel Vitamin C), organische Säuren, Saponine.
Verwendung in der Wildkräuterküche:
Zur frischen Verwendung kann man die Blätter kann man das ganze Jahr über ernten.
In grünen Säften (am besten mit einem Slowjuicer hergestellt) ist der Gundermann mit gesundheitsfördernden Grünkraft für eine Frühjahrs- und Entgiftungkur geeignet. In Smoothies ist er ebenfalls ein wichtiger Bestandteil, je nach Geschmack wird man mehr oder vielleicht etwas weniger davon verwenden. Auch als Aromaspender in Getränken und als Gewürz wird er genutzt. Zarte Blätter eignen sich als Zutat für Salate, Suppen, Aufläufe, Eintöpfe und Brotaufstriche (z.B. Kräuterbutter). Mit dem Gundermann lassen sich sogar köstliche Desserts und sonstige Naschereien herstellen.
Die Blüten sind eine wunderschöne essbare Dekoration (z.B. in Salat und Gemüsegerichten) und geben ihr feines Aroma in Kräuteröl und allerlei anderen Kräuterzubereitungen.
Zum Trocknen wird das blühende Kraut um die Mittagszeit im April, Mai gesammelt.
Geschmack:
Die Blätter schmecken würzig, herb-aromatisch, minzartig und die Blüten aromatisch und zart süßlich.
Übrigens:
Bei den Kelten und Germanen galt der Gundermann als heiliges Kraut. Er zählte zu den schützenden und zauberabwehrenden Pflanzen, die rund ums Haus wachsen und den Hausgeist verkörpern oder beherbergen.
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